DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2017.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1864-8371 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2017 |
Veröffentlicht: | 2017-12-05 |
Die ehemaligen Kiesgruben „Kessler“ in Grenzach-Wyhlen unweit Basel wurden von ca. 1950 bis 1976 verfüllt und enthalten neben klassischen kommunalen und gewerblichen Abfällen auch Rückstände aus der chemischen und pharmazeutischen Produktion. Zur Detailuntersuchung wurde der unmittelbare Grundwasserabstrom anhand von Immissionspumpversuchen zu 100 % erfasst. Basis der Gefährdungsabschätzung bildeten neben wissenschaftlichen GC/MS-Screenings auch selektive wirkungsbezogene Analysenverfahren und Ableitungen orientierender GFS-Werte für bislang nicht geregelte Spurenstoffe.
Im Oktober 2015 begann nach einer zweieinhalbjährigen Planungsphase eine aufwendige Altlastensanierung: die Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen, lässt den nordwestlichen Teil der Kesslergrube (Perimeter 1/3-NW) auf einer Grundfläche von ca. 14.000 m2 vollständig ausheben und das Aushubmaterial mit einer Gesamtmenge von ca. 315.000 t zu 100 % extern thermisch entsorgen. Die Sanierung umfasst ein Budget von 239 Mio. € und wird voraussichtlich im Jahr 2020 abgeschlossen sein. Mit diesem Sanierungsverfahren werden die Roche-Umweltvorgaben umgesetzt, wonach Altlasten, sofern technisch möglich, innerhalb von einer Generation nachhaltig und vollständig zu beseitigen sind.
Seit Dezember 2014 liegt ein vom Landratsamt Lörrach für verbindlich erklärter Sanierungsplan für Perimeter 2 der Kesslergrube in Grenzach-Wyhlen vor. In einem ausführlichen Widerspruchsverfahren wurde der Sanierungsplan im September 2017 vom Regierungspräsidium Freiburg umfassend bestätigt. Im Oktober 2017 wurde eine Sammelklage mehrerer Gemeinden und Verbände eingereicht. In der Sache bedeutet dies, dass durch die anhängige Klage zunächst keine Rechtssicherheit für die Umsetzung des genehmigten Sanierungsplans besteht.
Am 14. September 2017 trafen sich rund 300 Teilnehmende aus Behörden, Unternehmen und Institutionen beim 26. Altlastentag Hannover, dem „Forum für Boden- und Grundwasserschutz“, der von der Landeshauptstadt Hannover und der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg veranstaltet wurde. Sechs Workshops befassten sich mit unterschiedlichen Themen des Boden- und Grundwasserschutzes. Eine Fachausstellung rundete die eintägige Veranstaltung ab. Die Ergebnisse der Workshops haben die Moderatorinnen und Moderatoren hier zusammengefasst.
Der Referentenentwurf der neuen Mantelverordnung vom 06.02.2017 führte zu kontroversen Diskussionen darüber, ob für die Probenahme ein Kompetenznachweis (Akkreditierung oder Notifizierung) verlangt werden soll, oder ob notifizierte Sachverständige nach § 18 BBodSchG bzw. Personen mit vergleichbarer Sach- und Fachkunde Proben persönlich entnehmen dürfen, ohne gleichzeitig in das QM-System einer notifizierten Untersuchungsstelle für die Probenahme eingebunden zu sein.
+++ Dr. Volker Franzius zum Ehrenmitglied des ITVA ernannt +++ Altlastensymposium 2018, 08.–09. März 2018, Mainz +++
+++ Erfolgreiche Chemiewaffenvernichtung durch Eisenmann in Russland +++ Öl- und Bohrschlammgruben in Schleswig-Holstein: Landesprojekt zur Standorterfassung abgeschlossen +++ Neue Sanierungsverfahren für Kontaminationen mit perfluorierten Tensiden (PFT) und PFT-freie Löschmittel stehen im Fokus +++ DBU würdigt Unternehmerfamilie Oswald sowie Naturschützer Sielmann, Frobel und Weiger – Bundespräsident übergab Preise – Ehrenpreis posthum an de Brum +++ Call for Papers – 25. Sächsisches Altlastenkolloquium 7./8.11.2018 in Dresden (Ballsaal Lindengarten) +++ Neue Köpfe für die AAV- Gremien Delegiertenversammlung des AAV wählt neue Mitglieder in Vorstand und weitere Verbandsgremien +++
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