Kampfmittelräumung in innerörtlicher Bebauungslage

Entmunitionierung des historischen Wallgrabens in Schwalmstadt-Ziegenhain

• Volker Schnibben
• Jasper Wöbse
• Lutz Zipprich

Nach Hinweisen auf eine Kampfmittelbelastung des historischen Wallgrabens im hessischen Schwalmstadt-Ziegenhain, wurden Kampfmittelsondierungen im Bereich der Wasserfestung Ziegenhain durchgeführt. Bei den Untersuchungen wurden durch geomagnetische Messungen flächige Kampfmittelfunde ermittelt, wobei eine Vielzahl von Einzelanomalien und Anomalien sowie in mehreren Bereichen Verklappungsstellen ermittelt worden sind. Aufgrund der Kampfmittelfunde musste der Wallgraben für eine Nutzung bis zur Freigabe nach einer kompletten Räumung gesperrt werden. Behördlicherseits wurde auf Grundlage der vorliegenden Erkundungsergebnisse eine Kampfmittelräumung des Wallgrabens gefordert. Das Räumziel sieht eine „uneingeschränkte Nachnutzung der Gewässerflächen ohne Gefährdung der Bevölkerung“ vor.

An explosive ordnance disposal was carried out in a 1700 m long and 25 m wide historical moat situated within the densely populated historical inner city of Schwalmstadt-Ziegenhain. Beside the highly specialized ordnance clearance technique (sediment excavator with hydraulic flushing), special care needed to be taken of safety aspects, for example fragmentation protection of nearby buildings and streets, as well as of critical ecological conditions, mainly the need for aeration because of a lack of oxygen. In total 60300 m³ sediment was processed within a 3 year timeframe. Within the processed sediment, 528 kg weapons were found with a total amount of explosives of 53.5 kg.