Auch nach mehreren Jahrzehnten der Altlastensanierung ist die Altlastenproblematik noch nicht überwunden. Nach wie vor bedrohen Altlasten das Grundwasser als wichtigste Trinkwasserressource. Außerdem können Altlasten Flächennutzung bzw. Flächenrecycling verhindern und somit der Raumentwicklung entgegenstehen.
Ein vielversprechender und innovativer Lösungsansatz für die genannte Problematik ist die Nutzung des mikrobiologischen Abbaus als wichtigstem frachtreduzierendem natürlichen Schadstoffminderungsprozess (natural attenuation, NA). Die Nutzung biologischer Abbauprozesse zur Eliminierung von Schadstoffen wie z.B. halogenierten Lösungsmitteln und aromatischen Kohlenwasserstoffen gilt als nachhaltig, umweltschonend und kostengünstig. Die Akzeptanz von NA im Rahmen der Standortbearbeitung kann jedoch nicht bedeuten, den Standort vollständig sich selber zu überlassen. NA-Prozesse sind beurteilungserhebliche Standortgegebenheiten. Ihre Überwachung wird als monitored NA (MNA) bezeichnet und dient der Kontrolle ihrer Wirksamkeit. MNA wird weder als Sanierungs- noch als Schutz- und Beschränkungsmaßnahme eingestuft. Die Anwendung erfolgt im Rahmen eines MNA-Konzepts und ist nur dann möglich, wenn eine Sanierungsmaßnahme für den jeweiligen Standort unverhältnismäßig ist. Voraussetzung für die Genehmigungsfähigkeit eines MNA-Konzepts ist der Nachweis und die genaue Kenntnis der NA-Prozesse am jeweiligen Standort. Auch die Nutzung biologischer Abbauprozesse im Rahmen aktiver Sanierungsverfahren wie Enhanced NA (ENA) oder Bioreaktorverfahren setzt ein umfassendes Prozessverständnis voraus.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2011.05.04 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1864-8371 |
| Ausgabe / Jahr: | 5 / 2011 |
| Veröffentlicht: | 2011-10-31 |
Seiten 212 - 219
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