Angesichts des knapper werdenden Deponieraums kommt in Zukunft der Wiederverwertung von Baureststoffen oder Aushubmaterialien im und auf dem Boden eine immer größere Bedeutung zu. Die vollständige Wiederverwendung von Bauabfällen, stabilisierten Altlastmaterialien oder anderen Boden/-Schlammmaterialien wird aber dadurch eingeschränkt, dass ein Teil dieser Materialien in erheblichem Umfang durch Schadstoffe belastet sein kann. Hier sind insbesondere die Belastungen durch Schwermetalle und durch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) zu nennen. Um durch ihre Ausbringung nicht die Altlasten von morgen zu produzieren, muss sichergestellt werden, dass die Baureststoffe und der Erdaushub nicht zu „erheblichen Bodenbelastungen“ führen, die – bedingt durch Sickerwassereinträge – dann Verunreinigungen im Grundwasser nach sich ziehen können (Anforderungen des Bodenschutzgesetzes). Im Rahmen des Forschungsverbundes „Sickerwasserprognose“ wird an Verfahren gearbeitet, mit denen es möglich werden soll, sowohl die Quellstärke als auch das Transportverhalten von Schadstoffen im Sickerwasser sicher zu prognostizieren (Bannick et al., 2001). Auch in unserem Institut wird in diesem Zusammenhang an einer Testbatterie gearbeitet, mit der die maximal mögliche Schadstoff-Quellstärke beim Recycling von schwach PAK-belasteten Abfällen im Boden unter angenommenen Worst-Case-Bedingungen überprüft und prognostiziert werden soll (Mahro et al., 2003). Die Versuche werden dabei im Grundansatz als Säulenversuche nach der Vornorm DIN V 19736 durchgeführt. Diese Säulentechnik bietet insbesondere für organische Schadstoffe besser Möglichkeiten, das Elutionsverhalten von gelösten organischen Schadstoffen aus Recyclingmaterialien unter naturnahen Bedingungen zu untersuchen als mit Schütteltests (Weiss et al., 1997; Pfeifer et al., 1999; Lang und Kaupenjohann, 2003). Erste Versuche mit den im Forschungsverbund eingesetzten Testmaterialien (s. Tabelle 1) zeigten nun, dass deren Elutionsverhalten sehr stark von der biologischen Aktivität des Materials beeinflusst wird.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2003.06.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1864-8371 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2003 |
Veröffentlicht: | 2003-12-01 |
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